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Fahrtrichtung bei Blockseiten-Fahrstraßen

InhaltAutomatik-Betrieb

  • Fahrtrichtung



Erläuterung der Fahrtrichtung bei Verwendung von Blockseiten-Fahrstraßen im Automatikmodus


Weitere wichtige Seiten zum Thema:


Ein informatives Video-Tutorial "Fahrtrichtung, Blockeinfahrseite und Platzierungswechsel" erläutert das Thema dieser Seite sehr anschaulich.


Einführung

Die Begriffe Fahrtrichtung, vorwärts und rückwärts sind sehr unscharf und führen deshalb immer wieder zu Verwechselungen. Sie werden nur eindeutig, wenn klar ist, ob sie sich auf einen Zug oder nur auf die Lok beziehen.

Eine Dampflok.
Vorwärts und Rückwärts sind klar ersichtlich.
Triebwagen sowie Diesel- und Elektroloks.
Vorder- bzw. Rückseite sind oft nicht eindeutig erkennbar.
steamer-backwards-consist-2.jpg
Eine Dampflok zieht einen Zug.
Die Lok fährt rückwärts, aber die Bewegungsrichtung des Zuges ist vorwärts, d.h. von links nach rechts.


Am einfachsten wird ein lokbespannter Zug betrachtet, z.B. ein Güterzug mit sehr vielen Waggons gezogen von einer Elektrolok deren beiden Führerstände mit 1 und 2 bezeichnet sind. Dem Modellbahner ist geläufig, dass sich eine solche Lok vorwärts bewegt, wenn ihr Führerstand 1 in Fahrtrichtung vorne liegt (bei Mittelleiterfahrzeugen kommt häufig die Lage des Schleifers auf dieser Seite als eindeutiges Richtungsmerkmal hinzu).

pickup-shoe.jpg
Eine Elektrolok von Märklin.
Vorne ist links; aber nur an der Position des Schleifers eindeutig erkennbar.


Wird ein solcher Zug jedoch in der Realität fahrend aus der Ferne betrachtet, so wird immer eindeutig feststellbar sein, dass sich dieser Zug vorwärts bewegt, obwohl gar nicht klar ist, welcher Führerstand gerade vorne liegt. Genau darauf bezieht sich die Fahrtrichtung bei Blockseitenfahrstraßen: Es geht um die Bewegungsrichtung des gesamten Zuges (wobei der Zug auch ein Lokzug sein kann, also durchaus auch eine einzelne Lok).

Der hier betrachtete, lange Güterzug wird niemals rückwärts fahren, sondern immer mit der Lok voraus. Deshalb ist die Bewegungsrichtung bei Blockseitenfahrstraßen immer und ausschließlich vorwärts: Wenn eine Fahrstraße von A nach B definiert wurde, dann ist dies "vorwärts", die entgegengesetzte Richtung ("rückwärts"), von B nach A, ist ausgeschlossen! Für Zugfahrten von B nach A muss zwingend eine zweite Fahrstraßen B nach A angelegt werden. Für diese Fahrstraße ist B nach A wiederum "vorwärts".

Im englischsprachigen Raum gibt es für Richtung einer Eisenbahnstrecke die Begriffe "upwards" und "downwards", zu übersetzen mit "aufwärts" und "abwärts". Im vorliegenden Falle wäre z. B. von A nach B aufwärts und von B nach A abwärts. Wird der lange Güterzug wiederum in der Realität aus der Ferne betrachtet, so kann, außer dass der Zug vorwärts fährt, auch noch festgestellt werden, ob der Zug aufwärts oder abwärts fährt (also sich z. B. gerade auf dem Weg von A-Stadt nach B-Dorf befindet oder umgekehrt).

Bei Blockseitenfahrstraßen wird die Bewegungsrichtung des Zuges (aufwärts / abwärts) durch die Blockeinfahrtseite festgelegt: Jenachdem auf welcher Seite des Blockes der Zug einfährt, bewegt er sich entweder aufwärts oder abwärts durch den Block und ggf. die folgende Fahrstraße. Der Pfeil im Blocksymbol zeigt dabei die Bewegungsrichtung des Zuges an, er zeigt also in Richtung Blockausgangsseite.

Das Verhältnis zwischen Ausrichtung1) der Lok, wo sich also Führerstand 1 und 2 befinden, und gewünschter Richtung des Zuges wird in Rocrail als Platzierung bezeichnet.
Bildlich betrachtet: Auf der Modellbahnanlage kommt es darauf an, wie herum die Lok z.B. von Hand aufgegleist, also platziert wurde.

Technisch betrachtet gibt die Platzierung an, wie ein Fahrbefehl interpretiert werden soll: Wenn der Zug sich vorwärts bewegen soll, und nur diese Richtung ist bei Blockseitenfahrstraßen möglich, dann wird normalerweise ein Vorwärts-Fahrbefehl gesendet. Wenn die Lok im Beispiel mit dem Führerstand 1 in Fahrtrichtung platziert wurde, so führt dies zum gewünschten Ergebnis. Wurde die Lok allerdings anders herum vor dem Zug platziert, dann würde sie mit dieser Einstellung den Zug rückwärts schieben. Um Rocrail mitzuteilen, dass die Lok anders herum steht, wird daher die Platzierung gewechselt. Die Lok erhält damit einen Rückwärts-Fahrbefehl, damit sich der Zug vorwärts bewegt.

Bei Wendezügen, die in Rocrail durch Pendelzüge abgebildet werden, wird ein Platzierungswechsel benötigt, damit der Zug in beide Richtungen fahren kann: Die Platzierung wird z.B. in Kopfbahnhöfen (automatisch) gewechselt, damit der Zug - bei unveränderter Ausrichtung der Lok - seine Richtung umkehrt.

Um sich die Bedeutung des Platzierungswechsels bei Pendelzügen bildlich vorzustellen, kann man z. B. einen Nahverkehrszug mit der Lok am einen und einem Steuerwagen am anderen Ende betrachten. Wenn nun ein Lokführer in der Lok sitzt und mit seinem Zug vorwärts - der Zug ist hinter ihm - in einen Kopfbahnhof einfährt und hält, dann muss er, um mit dem Zug in die andere Richtung wieder ausfahren zu können, einen Platzierungswechsel durchführen: Er muss seinen Platz wechseln, in dem er von der Lok zum Steuerwagen am anderen Ende des Zuges geht. Nun kann er mit dem Zug wieder in die andere Richtung fahren, natürlich vorwärts, denn der Zug ist ja wiederum hinter ihm.


Richtungswechsel bei Blockseiten-Fahrstraßen

Automatische Richtungswechsel

Zugtyp Blocktyp
normal Pendel Kopfbahnhof
normal oder 0[1]
Pendel oder [2]

Anmerkung:

  • Pendelblock = ein Block, für den Pendelzüge erlaubt sind.
  • Kopfbahnhof = Block mit der Eigenschaft Kopfbahnhof; automatischer Richtungswechel nach dem in-Ereignis
  • Pendelzug = Wendezug, allgemein Züge, bei denen die Lok zum Richtungswechsel nicht umgesetzt werden muss (z.B. ICE, Züge mit Steuerwagen, Triebzüge)
  • : weiter in Fahrtrichtung; bei Hindernis (nächster Block besetzt o. ä.) warten, falls keine andere Option gegeben ist (hier manueller Platzierungswechsel erforderlich)
  • : Richtungswechsel; neue Fahrstraße in Gegenrichtung wird gesucht; Ziehen und Ablegen in beide Richtungen möglich

1) 0 = idle; ein normaler Zug beendet seinen Automode, siehe Rocrail-Eigenschaften / Register "Automatik"
2) Vorsicht bei Fahrstraßen mit "Ändern der Platzierung" (weil schon automatisch durch Kopfbahnhof definiert)


Eine Aktion "loc swap" (timer 1000ms) kann einem beliebigen Block (mit Wartezeit) zugeordnet und (unter Bedingungen, etwa "Zähler=3") einen Richtungswechsel bewirken.


Manuelle Richtungswechsel

Ein manueller Richtungswechsel kann über das Kontextmenü der Lok oder des Blocks, in dem sich die Lok befindet, mit der Option Ändern der Platzierung erreicht werden. Das Ändern der Platzierung tauscht gleichzeitig auch die Blockeinfahrseite. Umgekehrt bewirkt ein manueller Tausch der Blockeinfahrseite jedoch keinen Platzierungswechsel.

Hinweis: Sollte im Falle einer korrekten Blockeinfahrseite die Platzierung aus irgendeinem Grunde gewechselt werden müssen, so bewirkt dies gleichzeitig einen Tausch der Blockeinfahrseite. D.h. letztere wird danach falsch sein und muss dann ebenfalls getauscht werden. Platzierung und Blockeinfahrseite sind deshalb immer zusammen zu betrachten und müssen beide richtig eingestellt sein, damit die Lok im Automatikbetrieb in gewünschter Weise fahren kann.

Wird in einem Fahrregler die Fahrtrichtung 'rückwärts' eingestellt, so wird beim Starten der Lok im Automatik-Modus automatisch wieder auf 'vorwärts' umgeschaltet und gleichzeitig die Platzierung gewechselt (s. auch Der Richtungspfeil unten). Die Blockeinfahrtseite wird in diesem Falle jedoch nicht getauscht.


Fahrtrichtungsanzeige in Rocview

Der Richtungspfeil

Der Richtungspfeil in der Geschwindigkeits-Spalte der Lok korrespondiert mit der im Fahrregler eingestellten Bewegungsrichtung. Diese darf, wie oben besprochen, bei Blockseitenfahrstraßen im Automatikbetrieb nicht "rückwärts" sein. Deshalb erfolgt im Falle einer Fahrreglerstellung 'rückwärts' beim Start der Lok im Automatik-Modus die Rückstellung auf 'vorwärts'. Dieser Richtungswechsel erfolgt nicht, wenn die Block-Option Richtungswechsel erlaubt deaktiviert ist.

Bewegungsrichtung 'vorwärts' Bewegungsrichtung 'rückwärts'.


Fahrtrichtung 'Vorwärts'



Der Schornstein der Dampflok zeigt in Richtung Block 3.
In der Spalte Block steht '2'. Dies bedeutet, die Lok steht in Block 2 und die Blockeinfahrtseite ist +,
In der Spalte V steht '0'. Dies bedeutet, Rocrail sendet Fahrbefehle für die Fahrtrichtung 'Vorwärts'.
Mit den Einstellungen im Bild fährt die Lok vorwärts von Block 2 nach Block 3.




Der Schornstein der Dampflok zeigt in Richtung Block 1.
In der Spalte Block steht '-2'. Dies bedeutet, die Lok steht in Block 2 und die Blockeinfahrtseite ist -,
In der Spalte V steht '0'. Dies bedeutet, Rocrail sendet Fahrbefehle für die Fahrtrichtung 'Vorwärts'.
Mit den Einstellungen im Bild fährt die Lok vorwärts von Block 2 nach Block 1.


Fahrtrichtung 'Rückwärts'

Hinweis: 'Rückwärts' bezieht sich in diesem Fall auf die Fahrtrichtung der Lokomotive! Die Bewegungsrichtung ist dennoch vorwärts. Letzteres wird durch den Richtungspfeil in der Geschwindigkeits-Spalte angezeigt, während die Fahrtrichtung der Lokomotive durch das negative Vorzeichen dargestellt wird: -0>.



Der Schornstein der Dampflok zeigt in Richtung Block 1.
In der Spalte Block steht '2'. Dies bedeutet, die Lok steht in Block 2 und die Blockeinfahrtseite ist +,
In der Spalte V steht '-0'. Dies bedeutet, Rocrail sendet Fahrbefehle für die Fahrtrichtung 'Rückwärts'.
Mit den Einstellungen im Bild fährt die Lok rückwärts von Block 2 nach Block 3.




Der Schornstein der Dampflok zeigt in Richtung Block 3.
In der Spalte Block steht '-2'. Dies bedeutet, die Lok steht in Block 2 und die Blockeinfahrtseite ist -,
In der Spalte V steht '-0'. Dies bedeutet, Rocrail sendet Fahrbefehle für die Fahrtrichtung 'Rückwärts'.
Mit den Einstellungen im Bild fährt die Lok rückwärts von Block 2 nach Block 1.


Probleme mit ungewollter Fahrtrichtung vermeiden

Um sicherzustellen, dass ein Zug (oder eine Lok) im Automatik-Betrieb in die gewünschte Richtung fährt und Fahrstraßen von der Automatik in genau dieser Richtung gestellt werden, sollten vor dem Lok-Start folgende Punkte beachtet werden.

Unter der Voraussetzung, dass Rocrail gestartet wurde, der Fahrstrom eingeschaltet ist und sich der Zug im betrachteten Block befindet:

  1. Festlegen, in welcher Richtung der Zug aus dem Block starten soll.
  2. Sicherstellen, dass in dieser Richtung eine gültige Fahrstraße zum nächsten Block existiert.
  3. Lok im Lok-Bedienfeld auswählen (auf die Kennung der Lok klicken).
  4. Im Fahrregler vom Lok-Bedienfeld sicherstellen, dass die Richtung auf > > gestellt ist. (Siehe Bild rechts)
  5. Lok mit Hilfe des Fahrreglers ein kleines Stück anfahren lassen und wieder anhalten.
  6. Ist dies die gewünschte Richtung, in der sich der Zug in Bewegung setzen soll?
    • Wenn ja, weiter mit dem nächsten Punkt.
    • Wenn nein, das Kontext-Menü der Lok aufrufen (Rechtsklick auf die Lok im Lok-Bedienfeld oder auf den Block, in dem sich der Zug befindet) und "Ändern der Platzierung" wählen.
  7. Zeigt die Pfeilspitze im Blocksymbol in die gewünschte Richtung?
    • Wenn nein, das Kontext-Menü der Lok aufrufen (Rechtsklick auf die Lok im Lok-Bedienfeld oder auf den Block, in dem sich der Zug befindet) und "Einfahrtseite des Blocks tauschen" wählen.

> Hinweis: Ab Punkt 3 muss die dargestellte Reihenfolge unbedingt beachtet und eingehalten werden!

Video-Tutorial "Fahrtrichtung, Blockeinfahrseite und Platzierungswechsel"

1)
manchmal als "Aufgleisrichtung" bezeichnet
direction-de.1544019517.txt.gz · Last modified: 2018/12/05 15:18 by rainerk