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Züge in Rocrail

Betriebliche Eigenschaften von Zügen

Wesentliche Eigenschaften für den Automatikbetrieb können statt an einer Lok auch am Zug definiert werden.
Dies ist sehr vorteilhaft für einen Zug-orientierten Betrieb, am Zug definierten Eigenschaften gehen bei Zuordnung eines Zuges zu einer Lok auf die Lok über
Dies erlaubt einen freizügigen Austausch von Lokomotiven, ohne deren Parameter zu ändern :!:

Folgende Eigenschaften werden an die Lok bei Zuordnung des Zuges übergeben:

  • Pendelzug
  • Zugart: Güterzug, Personenzug, …
  • Zuglänge: Die Summe der definierten Länge aller Wagen wird zur Länge der Lok addiert
  • Max. Geschwindigkeit: Die niedrigste Geschwindigkeit aller Waggons im Zugverband bestimmt diesen Wert
  • Zuggewicht: Anpassung der CV3 (Beschleunigung) des Lok-Dekoders abhängig vom Zuggewicht (Voraussetzung PoM-fähige Zentrale und entsprechend eingetragene Parameter in dern Eigenschaften von Lok, Gewichte von Waggons und ggf. Ladungsgewicht aus den Frachtscheinen)
  • Klasse: Wird insbesondere verwendet im Zusammenhang mit Fahrplänen und der Funktion "Fahrplan im Leerlauf suchen"
  • BBT-Option: Zentriertes Halten in einem Block


Erstellen eines Zuges

Rocrail versteht unter einem Zug eine Gruppe von Waggons. Diese Gruppe, also dieser Zug kann einer Lokomotive zugeordnet ("angehängt") werden.
Erst aus dieser Kombination ergeben sich die auf der übergeordneten Seite beschriebenen Zug-Eigenschaften.

Anlegen von Waggons

  • Grundsätzlich muss jeder später einem Zug hinzuzufügende Waggon erst in der Wagen-Tabelle angelegt werden


Einen Zug zusammenstellen

  • Die Zug-Tabelle öffnen (Menü Tabellen → =) Fahrdienstleiter und Züge).

  • In der Übersicht einen neuen Zug erstellen (wegen der doppelten Verwendung dieses Dialoges wird ein neuer Fahrdienstleiter angelegt, hier ist jedoch "Fahrdienstleiter" gleichbedeutend mit "Zug").
  • Auf der Registerkarte Steuerung den Namen NEW durch den gewünschten Namen des Zuges ersetzen z.B. TEE, ICE, Railjet, Containerzug, usw.
  • Beliebige Waggons können dann auf der Registerkarte Zug ausgewählt und mit Hilfe der Schaltfläche hinzufügen diesem Zug angehängt werden.


Einen Zug einer Lokomotive zuordnen

  • Züge können im Lokbedienfeld per rechtem Mausklick → "Zug zuordnen" oder "Zug lösen" an eine Lokomotive an- oder von dieser abgehängt werden.
  • Der Namen eines an einer Lokomotive angehängten Zuges wird in der Lok-Tabelle in der Spalte Zug angezeigt. Zusätzlich wird in Klammern die errechnete Gesamtlänge inkl. Lokomotive und das Zuggewicht angezeigt, Wenn die Einzeldaten für Loks und Waggons in deren Eigenschaften definiert sind.



Einen Zug durch Code zusammenstellen

Rocrail kann Züge auch automatisch zusammenstellen und diese selbstständig Lokomotiven zuordnen. Dazu ist es notwendig, dass alle Waggons z.B. per RFID, RailCom oder Barcode Identifizierung automatisch identifizierbar sind. Aktiviert wird dies durch die Option "Zug zusammenstellen" im Block-Menü.
Der Block muss einen Detektor-Rückmelder enthalten, der die einfahrenden Waggons entsprechend deren Identifizierungs-Art erkennen kann.
Mit dem Befehl "Zug zusammenstellen starten" beginnt der Vorgang.

Wenn alle Waggons im Block sind, kann der Befehl "Zug zusammenstellen stoppen" erteilt werden, um einen neuen Zug mit der angegeben Kennung zu erzeugen.
Der Zug wird der Lok zugewiesen, die den Block bereits belegt.
Wenn der Lok bereits ein Zug zugeordnet ist, werden die Waggons dem existierenden Zug hinzugefügt. (Es wird keine Zugkennung abgefragt.)
Um den Verlauf des Zusammenstellens im Server-Fenster von Rocview zu sehen, muss die User-Trace-Ebene "Berechnung" aktiviert sein.



Mit den Menüpunkten Zugauflösen starten/stoppen können Waggons vom Zug entfernt werden.

Funktions-Steuerung

Enthalten Waggons einen Decoder, ist dieser hier zu definieren: Wagen: Schnittstelle

Für das Auslösen von Funktionen in einem Zug gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

1. Fahrregler des Waggons aufrufen

Variante a: Registerkarte Zug –> Schaltfläche Fahrregler drücken –> Regler poppt auf

Voraussetzungen:

  • Waggon ist in Tabelle 'Wagons' definiert
  • auf der Registerkarte 'Schnittstelle' des Wagens ist die Adresse des Decoders eingetragen
  • optional, aber sehr sinnvoll: Zuordnung der Funktionen des Wagens zu Funktionstasten auf der Registerkarte 'Funktionen' definiert

Variante b: Über den Fahrregler der Lok, wenn dieser ein Zug zugeordnet ist, durch Klick auf die Schaltfläche 'Umschalten' [ ^ ] und anschließend auf das Lokbild unterhalb der Titelleiste. Wenn man in einen Regler eines Wagens gewechselt und die Schaltfläche 'Umschalten' noch immer aktiviert ist, genügt auch ein einfacher Klick auf das Lokbild, um zum Auswahlmenü zu gelangen.

Diese Variante kann mit Zugfunktionen (siehe folgender Abschnitt "2. Funktionen für einen Zug anlegen") kombiniert werden. Zu den Zugfunktionen gelangt man

  • beim ersten Klick auf die Schaltfläche 'Umschalten', nachdem der Zug der Lok zugeordnet wurde, und
  • durch Klick auf die Lok im Auswahlmenü.

Durch Deaktivieren der Schaltfläche 'Umschalten' gelangt man immer zu den Lokfunktionen zurück, durch weiteres Aktivieren der Schaltfläche 'Umschalten' zu den Funktionen des zuletzt gewählten Reglers (letzter gewählter Wagen oder, wenn zuletzt gewählt, den Zugfunktionen).

Voraussetzungen:

  • Waggon ist in Tabelle 'Wagons' definiert
  • auf der Registerkarte 'Schnittstelle' des Wagens ist die Adresse des Decoders eingetragen
  • optional (aber sehr sinnvoll): Zuordnung der Funktionen des Wagens zu Funktionstasten auf der Registerkarte 'Funktionen' definiert
  • Wagen wurde in Tabelle 'Züge' in einen Zug aufgenommen
  • der Zug wurde einer Lok zugeordnet

Tipp: da in diesem Fall meistens nicht gewünscht ist, dass Funktionen von der Lok an die Wagen durchgereicht werden, sollte in der Tabelle 'Züge' auf der Registerkarte 'Funktionen' die Option 'Nur Funktionen mit Umschalttaste bearbeiten' aktiviert (Haken setzen) werden.

Diese Option ist in Rocview ab Version 2.1.954 verfügbar.

2. Funktionen für einen Zug anlegen

Dazu können auf Zug-Ebene 28 Funktionen definiert werden. Die Auswahl erfolgt über die Schaltfläche "Shift" im Regler der dem Zug zugeordneten Lok.
Damit werden alle im Zug vorhandenen Decoder gleichzeitig mit der gleichen Funktion angesprochen.
(Anwendungsbeispiel: Personenwagen mit Innenbeleuchtung mit integriertem Decoder)

Wenn für einen Zug nur diese 2. Variante genutzt werden soll, muss im Zug-Dialog, Registerkarte "Funktionen" die Option "Umschalttaste" aktiviert sein. Die weiter unten beschriebene 3. Variante wird dann nicht ausgeführt.


3. Funktionen mit der Lok synchronisieren

Wenn ein Zug einer Lok zugeordnet ist - und nicht die in Punkt 2 beschriebene Option "Umschalttaste" aktiviert wurde - reicht Rocrail wenn die Option "Alle" ausgewählt ist, alle Lok-Funktionen 1:1 an die Waggons weiter (Grundfunktionen, wie z. B. Spitzenlicht an/aus oder richtungsabhängiger Lichtwechsel). Interessant ist dies insbesondere bei Lok-/Steuerwagen-Kombinationen. Darüber hinaus können auch alle anderen Funktionen der Lok an die Waggons übergeben werden (z. B. Fernlicht, Innenbeleuchtung,…); dies kann wegen evtl. unterschiedlicher Decodertypen auf viele Arten zugeordnet werden. Für ein Beispiel siehe unten auf dieser Seite.

Ist hingegen die Option "Beschreibung" ausgewählt, reicht die Lok nur die Funktionen an die Wagen weiter, die die gleiche Beschreibung wie in der Lok haben.


Block/Fahrstraßenberechtigung bei Zügen

Folgende Eigenschaften werden vom Zug an die Lok übergeben, solange der Zug einer Lok zugeordnet ist. Diese Eigenschaften werden temporär an der zugeordneten Lok gesetzt, auch wenn dieses Eigenschaft in der Lok ursprünglich nicht aktiviert waren.
Dies erlaubt Lokwechsel, ohne dass die Einstellungen geändert werden müssen. Diese Eigenschaften werden automatisch durch die Zuordnung synchronisiert (insbesondere Lok/Steuerwagen).\

  • Die Eigenschaft Pendelzug kann anstatt an der Lok auch bei Waggons definiert werden (typischerweise bei Steuerwagen) oder in der Zugdefinition
  • Die Klasse eines Zuges für Berechtigungen oder Fahrplanauswahl
  • Die Zugart eines Zuges für Berechtigungen oder Fahrplanauswahl


Weitere Lokparameter

Folgende Eigenschaften werden ebenfalls vom Zug an die Lok übergeben, temporär solange der Zug einer Lok zugeordnet ist.

  • BBT-Eigenschaft "Zug zentrieren"
  • Shortin verwenden
  • Stop bei Pre2in


Abhängigkeit von Zuglänge und Blocklänge

Im Automatikbetrieb kann Rocrail die Berechtigung, in einen Block einfahren zu dürfen, auch von der Länge eines Zuges bzw. des Blockes abhängig machen. Sinnvoll ist dies z.B. um zu erreichen, dass Züge nur Blöcke benutzen, die für den aktuellen Zug lang genug sind, damit er vollständig einfahren kann und so Unfälle wegen Überlänge vermieden werden.

Dazu muss Rocrail die Länge aller beteiligten Objekte kennen. Die Werte sind hier einzutragen:


Wichtige Information zu Längenangaben

  • Die Länge des Zugverbandes (Lok + Wagen) wird automatisch berechnet und in der Lokliste in der Spalte "Zug" angezeigt.
  • Bei einer Doppeltraktion werden die Längen beider Loks in der Zuglänge berücksichtigt.
  • Damit ein Zug in einen Block passt, muss die Summe aus min. Block-Zuglänge + Lokomotivlänge(n) + Summe der Waggons kleiner oder gleich der Blocklänge sein.

Die Werte in allen Feldern, welche Längen angeben, sind ganzzahlig (keine Kommastellen). Rocrail vergleicht nur die Zahlenwerte (!) und nimmt keine Rücksicht auf Einheiten. Deshalb kann die Einheit frei gewählt werden (mm, cm, inch).
So kann man individuell je nach Maßstab die am besten passende Einheit wählen, z. B. für H0 und N Millimeter, für IIm Zentimeter.

:!: Es ist allerdings zwingend bei allen Längenangaben IMMER dieselbe Einheit zu verwenden.

  • Tipp: Werden Werte in Zentimeter verwendet, ergeben sich bei längeren Zügen mit vielen Waggons ggf. ungenaue Zuglängen.

Siehe auch hier: Waggon Länge


Auswirkung des Zuges auf Geschwindigkeit und Beschleunigung der Lok

Für einen Zug gilt immer die niedrigste erlaubte Geschwindigkeit der jeweiligen Loks und Wagen. Wenn z. B. an eine Lok mit Vmax 130 ein Zug mit durchgängig Vmax 100 angehängt ist und ein neuer Waggon mit Vmax 80 hinzugefügt wird, so wird die Lok im Automatikmodus nie schneller als 80 fahren.

Zug-Standort

Der Standort eines einer Lok zugewiesenen Zuges wird automatisch angepasst, wenn die Lok in einem Block ankommt.
Nach Lösen des Zuges von einer Lok, verbleibt er in diesem Block, siehe Darstellung im nächsten Abschnitt.

Hinweis: Befindet sich in einem Block ein Zug ohne zugewiesener Lokomotive, so kann er nur als Lok-Ziel verwendet werden, wenn dieser Block auf Rangieren eingestellt ist, oder in den Block-Eigenschaften die Option Zugang erlaubt, falls sich Wagen im Block befinden aktiviert ist.


Block-Darstellung

Wenn sich in einem Block ein registrierter Zug befindet, so ergänzt Rocview die Blockkennung mit einem Nummern-Symbol (en) bzw. Rautenzeichen (de) (#):

Loks und Waggons Nur Waggons Tooltip

Achtung: Im Tooltip wird nur die Liste der Wagen angezeigt; es wird nicht die Reihenfolge der Wagen angezeigt!

Beispiel zur Synchronisation von Funktionen Lok zu Waggons mit Decoder

Ausgangssituation

  • Lok mit Sound-Decoder. Funktionen des Decoders: 20
  • Vier Waggons mit eingebautem Decoder, z.B. Lichtleiste mit integriertem Decoder. Funktionen des Decoders: 8
  • Die Waggons sollen vom Lokbedienfeld aus gesteuert werden.


Vorgehensweise

  • Jeder Waggon ist in der Wagen-Tabelle anzulegen.
  • In der Registerkarte "Schnittstelle" wird die Adresse des Waggon eingetragen, jeder Waggon kann hier eine individuelle Adresse bekommen, z. B. 50, 51, 52, 53
  • Für eine Kopplung einer Funktion dieses Waggons mit der Fahrtrichtung des Zuges (z. B. Schlußlicht) sind in der Registerkarte "Schnittstelle" die Optionen "Richtung" und "Beleuchtung" zu aktivieren.


Funktionen synchronisieren

  • Für Funktion 0 bis 7 im Waggon in den Feldern "Beschreibung" Funktionsbezeichnungen vergeben. Diese sollten unterschiedlich zu Funktionsbezeichnungen in der Lok sein.
  • In freien Funktionstasten der Lok die Funktionsbezeichnungen der Waggons vergeben, z. B. bei den Funktionen F22 bis F28
  • In den Waggons bei der jeweiligen Funktion im Feld "Fx" die korrespondierende Nummer der Lokfunktion eintragen.
    Beispiel: Im Wagen-Dialog Registerkarte "Funktionen" für F1 Beschreibung: "AUX1" FX: "22")
  • Die Waggons sind zu einem Zug zusammen zu stellen.
  • Der Zug wird mit "Zug zuordnen" der Lok zugeordnet.


Ergebnis: Die Funktionen der Waggons können im Lokbedienfeld gesteuert werden, es muss nicht das Bedienfeld des (der) Waggons aufgerufen werden. Diese Synchronisation ist aktiv, solange der Zug der Lok zugeordnet ist.

Hier ein Beispiel ohne Verschieben der Funktionen (die Wagenfunktionen F2 Innenbeleuchtung und F3 Zielschild waren in der Lok zufällig frei):



Weitere Beispiele finden sich auf dieser Benutzer-Seite: Was ist Funktions-Mapping ?

trains-de.txt · Last modified: 2024/01/17 06:14 by rainerk