Märklin Schiebebühne ohne Umbau mit Schaltdecoder steuern
Vorwort
Diese Anleitung erklärt wie die Märklin Schiebebühne (auch ohne Umbaumaßnahmen) durch einen einfachen Schaltdecoder
in Rocrail manuell und auch im Automatikbetrieb gesteuert werden kann.
Ebenso realisierbar ist damit auch die Steuerung einer Drehscheibe, jedoch müssen bei einer Drehscheibe dann aber alle
(verwendeten) Gleisanschlüsse mit Rückmeldern ausgestattet werden.
Unterschiedliche Schaltdecoder haben verständlicher Weise auch unterschiedliche Ausgangsklemmen. Daher einen Decoder immer nach den Herstellerangaben anschließen! Die Stromversorgung des Schaltdecoders bitte ebenfalls in der Decoderanleitung nachlesen.
In diesem Beispiel wurde der SD-34 von Tams verwendet.
Anschlüsse
Die Verkabelung sämtlicher Komponenten in einem Bild zusammengefasst:
Für die Fahrtrichtung der Bühne sind Klemmen 1-3 (Port 2) des SD-34 zuständig. Wird ein Fahrtrafo verwendet, so kann man den Fahrregler nutzen um die Verschiebe-Geschwindigkeit der Brücke einzustellen. Dies kann bei manchen Bühnen erforderlich sein, die zum Überfahren der Stopstellen neigen. Besonders mit umgebauten Motoren ist dies häufiger der Fall.
- Hierfür werden Klemme 1 und Klemme 3 über Sperrdioden wie auf dem Bild zu sehen mit Anschluss "B" des Märklin Trafos verbunden.
- Vom Trafo aus wird Anschluss "0" an der Schiebebühne "M 1" angeschlossen.
- Am Decoder wird zusätzlich Klemme 2 mit Klemme 12 verbunden.
Alternativ kann man anstatt Trafo Anschluss "B" auch Anschluss "L" verwenden, dann jedoch ohne manuelle Einstellmöglichkeit der Geschwindigeit.
Port 1 der Decoderadresse (Klemme 10-12) ist für das Starten des Motors zuständig.
- Dazu wird Klemme 12 an der Märklin Schiebebühne "M2" angeschlossen.
- Klemme 11 führt zum Motor Masseanschluss der Schiebebühne.
- Klemme 10 bleibt unbenutzt.
- Der Schiebebühnen Anschluss "B1" wird mit der Gleisspannung für den "Mittelleiter" verbunden.
Wer eine Belegtmeldung ohne Umbau möchte, kann zwischen "B1" und der Mittelleiter Gleisspannung einen Rückmelder nach dem Stromfühler-Prinzip anschließen.
ACHTUNG: Hier kein über Masse geschaltetes Rückmeldemodul verwenden!
- "B2" und "0" kommen zusammen an die Gleisspannung "Gleis" (Masse).
Dieser Aufbau ermöglicht es die Anschlüsse der Oberleitung an jedem Gleisanschluss für die Rückmeldung der Bühnenposition zu nutzen. Diese Anschlüsse können direkt an einem Rückmeldemodul welches gegen Masse schaltet angeschlossen werden. Für die beiden gegenüberliegenden Gleise 0 & 24 muss nur eine Seite mit dem Rückmeldemodul verbunden sein.
Wichtig: Ohne Umbau der Schiebebühne werden die einzelnen Gleise durch die Kontakte mit Strom versorgt. Dies ist im digitalen Zeitalter zwar meist nicht mehr erforderlich da man ohnehin alle Gleise mit Gleisspannung ausstattet, muss aber beachtet werden wenn man die Brücke und die Gleisanschlüsse, oder auch einzelne Gleisanschlüsse selbst mit unterschiedlichen Boosterkreisen versorgen möchte!
Hinweis: Anstatt Port 2 & 1 kann selbst verständlich auch Port 4 & 3 verwendet werden. Das wichtige ist die richtige Zuordnung von Drehrichtung und Motorstart. Bei anderen Ports müssen selbstverständlich auch die den Ports zugehörigen Adressen verwendet werden.
Einrichten in Rocrail
Schnittstelle:
Nachdem die Schiebebühne in Rocrail angelegt und eine Kennung vergeben wurde ist die Schnittstelle der nächste Schritt.
Decodertyp ist "accdec"
Der Decoder in diesem Beispiel hat Adresse 205. Adresse 1 ist demnach 817 und im zweiten Feld ist 818 die Adresse 2.
Wichtig: Beim Decodertyp "AccDec" können in einigen Fällen andere Adressen nötig sein. Hierzu bitte im Fenster der Zentrale die tatsächlich gesendeten Adressen vergleichen!
Am Beispiel mit Decoderadresse 205: Wird z.B. anstatt 817 eine 409 und anstatt 818 eine 410 gesendet, muss bei der ersten Adresse 1632, und bei der zweiten Adresse 1634 eingetragen werden. Die genauen Werte bei anderen verwendeten Decoderadressen müssen in diesem Fall dann leider individuell selbst anhand der gesendeten Adressen herausgefunden werden. Als grober Richtwert: etwa doppelt so hoch.
Bei Rückmelder 1 wird der Belegtmelder der Brücke angegeben. Im Beispielbild sind es zwei Rückmelder, da meine Bühne mit 2 Lichtschranken ergänzt wurde.
Umkehren und Wechsel der Drehrichtung darf nicht aktiviert werden!
Gleise:
Der letzte Punkt der Einrichtung sind die Gleise. Bei der Märklin Schiebebühne sind nur zwei Gleise gegenüberliegend und der Rest ist versetzt. Um die Positionen der Bühne dem Original möglichst nahe darstellen zu können, und auch dass die Bühne alle Gleise korrekt anfährt, bedarf es einer bestimmten Angabe der Gleisnummern. Die Schiebebühne basiert in Rocrail auf einer Drehscheibe. Dadurch ist gegenüber von Rocrail Gleis 0 das Rocrail Gleis 24, usw… Dies ergibt die folgende Zuordnung:
Die linke Seite der Schiebebühne enthält Gleis 0, 1, 3, 5, 7 und die rechte Seite 24, 26, 28, 30, 32.
Rein optischer Natur: Bei Gleis 32 lässt sich das Bühnensymbol nicht mehr anzeigen. Es ist außerhalb des Bereichs der Schiebebühne und somit nicht mehr im anzeigbaren Bereich. Es wäre möglich das Symbol an letzter Position darzustellen, dann würde von diesem Gleis aber je nach verwendeter Gleisnummer entweder Gleis 7 nicht oder kein einziges Gleis mehr angefahren werden.
Gleis 0 und Gleis 24 sind separat aufgelistet um jeweils eigene Blöcke zuweisen zu können. Beide Gleise können zum Anfahren ausgewählt werden und beide fahren auch die Bühne ganz nach oben.
Die Schiebebühne ist nun eingerichtet. Nicht vergessen die Fahrstraßen anzulegen.
Hinweis: Bei den Fahrstraßen muß auf die Plus + und Minus - Seite der Brücke und den angrenzenden Blöcken geachtet werden. Die Brücke ist auf der linken Seite negativ (Minus) und auf der rechten Seite positiv (Plus). Eine einheitliche Anordnung der Blöcke vereinfacht das Anlegen der Fahrstraßen. Fährt die Lock in falscher Richtung von der Brücke, sollte man die -/+ Zuweisung in der Fahrstraße als erstes überprüfen.
Hinweis: Bauartbedingt bewirken die Kontakte der Schiebebühne dass Loks noch bevor die Bühne in Endposition ist losfahren können.
Hier sollte deshalb in den Schiebebühnen Einstellungen unter „Schnittstelle“ bei Verzögerung ein Wert größer 0 eingegeben werden um Unfälle zu vermeiden. In der Regel sollte 1 Sekunde ausreichen.
Durch Fahrstraßen ausgelöst kann es nach Belegtmeldung durch eine Lok manchmal ein paar wenige Sekunden dauern, bis sich die Bühne in Bewegung setzt. "Vorheriges Gleis" fährt das nach Zahlen nächst höhere Gleis an, "Nächstes Gleis" das nächst niedrigere.
Bekannte Probleme beim Einrichten: Durch verschiedene Änderungen der Decoder Einstellungen in Rocrail ist es möglich, dass die "Verdopplung" der erforderlichen Adressangabe erneut stattfindet und Adressen im 3000er Bereich angegeben werden müssen.
In diesem Fall dann bitte den Plan beenden und mit einem Backup Plan weiter machen.