User Tools

Site Tools


signal-setup-de

Signale: Einrichtung

1.0 Einführung

Signale einzurichten wird wegen der vielen zu beachtenden Optionen und einiger zu überwindender Hürden manchmal als schwierige Aufgabe empfunden.

Dieser Leitfaden zeigt deshalb, wie die Adressierung von Signalen erfolgt, erklärt wie einige der verschiedenen Steuerungs-Arten funktionieren, gibt Einrichtungsbeispiele und schließt mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.

2.0 Adressierung

Die Adressierung der Signale sollte auf die gleiche Weise wie bei Weichen erfolgen, d.h. es wird entweder MADA, PADA oder FADA-Adressierung verwendet.

:!: Der Praktischer Leitfaden zur Adressierung von Zubehör-Dekodern liefert hierfür alle notwendigen Details und sollte ggf. zuvor gelesen werden.

Welche Adressierungsart benutzt werden muss, hängt in erster Linie von der verwendeten Digital-Zentrale ab. Es wird empfohlen, wenn möglich die PADA-Adressierung zu verwenden.

2.1 Vergleichstabelle der Adressierungs-Arten

Die folgende Tabelle wird hier nur zu Vergleichszwecken wiederholt, siehe Adressierung von Zubehör-Dekodern für alle Details hierzu.

MADA PADA Flach (z.B. BiDiB)
Signal-Nummer Adresse Port Adresse Port Adresse Port
1 1 1 0 1 1 0
2 1 2 0 2 2 0
3 1 3 0 3 3 0
4 1 4 0 4 4 0
5 2 1 0 5 5 0
6 2 2 0 6 6 0
7 2 3 0 7 7 0
8 2 4 0 8 8 0
9 3 1 0 9 9 0


3.0 Steuerung

Der Typ der Steuerung hat Einfluss auf die Art der Befehle und die Sequenz, mit der sie an die Zentrale gesendet werden.

Die grundlegende Form der Steuerung ist "Standard". Diese verwendet ein Adress- bzw. Port-Feld und ein Gate1) (rot oder grün) für jeden Signalbegriff. Alternativ kann der Steuerungstyp "Muster" verwendet werden, mit dem auch eine besondere Reihenfolge der Befehlsausführung festgelegt werden kann. In vielen Fällen ist der Typ "Linear" der einfachste und komfortabelste Weg, ein Signal anzusteuern.

Beachten, dass

  • die Adressierung in den Beispielen nach PADA erfolgt. Zur Konvertierung in andere Adressierungsarten vergleiche Tabelle in 2.1.
  • die Optionen Weiche und Umkehren nur für zweibegriffige Signale verwendet werden können.


3.1 Standard

Der Typ Standard verwendet die Adress- und / oder Portfelder und die Gates (rot oder grün) für jeden Begriff. Für jeden Sginalbegriff werden mehrere Befehle an die Zentrale gesendet2). Wenn dies nicht erwünscht ist oder zu unerwünschten Effekten führt, sollte alternativ auf die Steuerungstypen Muster oder Linear zurückgegriffen werden.

Die Adressierung und die Einstellung der Gates erfolgt wie in den Beispielen gezeigt3). Bei allen nicht verwendeten Begriffen sollten Adresse und Port auf 0 (Null) eingestellt bleiben.

Zweibegriffiges Signal, einfache Einrichtung mit Weichen-Befehlen bei Standard-Steuerung
Adressierung Gates Optionen
Feld Adresse Port Weiche Umkehren
ROT 0 1 nicht verwendet ✔ / ✘

Die Umkehren-Option benutzen, falls die Begriffe vertauscht sind.

Zweibegriffiges Signal, normale Einrichtung mit Standard-Steuerung
Adressierung Gate
Feld Adresse Port
ROT 0 1 rot
GRÜN 0 1 grün

Die Optionen Weiche und Umkehren dürfen nicht verwendet werden.
Beide Gates tauschen, falls die Begriffe vertauscht sind.

Dreibegriffiges Signal mit Standard-Steuerung
Adressierung Gate
Feld Adresse Port
ROT 0 1 rot
GRÜN 0 1 grün
GELB 0 2 grün

Beide Gates für ROT und GRÜN tauschen, falls die Begriffe rot und grün vertauscht sind. Gate für GELB tauschen, wenn der gelbe Begriff nicht funktioniert.

Vierbegriffiges Signal mit Standard-Steuerung
Adressierung Gate
Feld Adresse Port
ROT 0 1 rot
GRÜN 0 1 grün
GELB 0 2 grün
WEIß 0 2 rot

Beide Gates für ROT und GRÜN tauschen, falls die Begriffe rot und grün vertauscht sind. Beide Gates für GELB und WEIß tauschen, falls die Begriffe gelb und weiß vertauscht sind.

3.2 Muster

Hinweis: Muster können nur mit MADA- oder PADA-Adressierung benutzt werden, FADA wird nicht unterstützt!

Muster werden häufig für die Ansteuerung von Signaldekodern verwendet, die nur einen Befehl pro Begriff benötigen. Mit Mustern lassen sich auch spezielle Befehls-Sequenzen erzeugen, wie sie manchmal für mechanische Signale oder für an Schaltdekoder angeschlossene Lichtsignale gebraucht werden. Außerdem lassen sich Signaldekoder ansteuern, bei denen die Kombination aus dem Status zweier Adressen den Signalbegriff festlegt.

Auf dem Reiter Schnittstelle können nur die beiden Adressen für ROT und GRÜN eingestellt werden. Andere Felder werden ausgegraut. Die Gates werden auf dem Reiter Einzelheiten mit Hilfe der Optionsfelder eingestellt. Im Allgemeinen wird jeder Begriff durch Setzen eines Gates definiert. Mit den beiden Adressen (entspricht vier Gates) können bis zu vier Begriffe mit Mustern angesteuert werden.

Es bedeuten: R1 = 1. Adresse, Gate rot. G1 = 1. Adresse, Gate grün. R2 = 2. Adresse, Gate rot. G2 = 2. Adresse, Gate grün. R3 = 3. Adresse, Gate rot. G3 = 3. Adresse, Gate grün. N = nicht verwendet

Hinweis: Die dritte Adresse (GELB Adresse) wird derzeit nur benötigt, wenn mit dem Dekoder Digikeijs DR4018 Signale mit mehr als zwei Begriffen angesteuert werden sollen. In allen anderen Fällen die Gates unter GELB Adresse auf N stellen.

Es ist gute Praxis, alle für das Signal nicht benötigten Gates durch Anklicken des Auswahlfeldes N zu deaktivieren.

Die Adressierung und die Einstellung der Gates erfolgt wie in den Beispielen gezeigt4).

Zweibegriffiges Signal mit Mustern

Adressierung (Reiter Schnittstelle):

Adressierung
Feld Adresse Port
ROT 0 1
GRÜN 0 0

Muster (Reiter Einzelheiten):

Begriffe ROT Adresse GRÜN Adresse
R1 G1 N R2 G2 N
ROT
GRÜN
GELB
WEIß
LEER

Die Gates für grün und rot tauschen, falls die Begriffe vertauscht sind.

Dreibegriffiges Signal mit Mustern

Adressierung (Reiter Schnittstelle):

Adressierung
Feld Adresse Port
ROT 0 1
GRÜN 0 2

Muster (Reiter Einzelheiten):

Begriffe ROT Adresse GRÜN Adresse
R1 G1 N R2 G2 N
ROT
GRÜN
GELB
WEIß
LEER

Die Gates für grün und rot unter ROT Adresse tauschen, falls die Begriffe vertauscht sind. Das Gate für gelb unter GRÜN Adresse wechseln, falls der gelbe Begriff nicht funktioniert.

Dreibegriffiges Signal, spezielle Befehls-Sequenz mit Mustern

Adressierung (Reiter Schnittstelle): Wie im vorhergehenden Beispiel.

Muster (Reiter Einzelheiten):

Begriffe ROT Adresse GRÜN Adresse
R1 G1 N R2 G2 N
ROT
GRÜN
GELB
WEIß
LEER

In manchen Fällen kann ein Signal beispielsweise nicht direkt von grün nach gelb schalten, sondern muss einer bestimmten Reihenfolge, z.B. grün - rot - gelb folgen, wofür mit der obigen Konfiguration gesorgt wird. Zu beachten ist das zusätzliche G1 für den gelben Begriff.

Dreibegriffiges Signal, Befehls-Sequenz für Schaltdekoder mit Mustern

Adressierung (Reiter Schnittstelle): Wie im vorhergehenden Beispiel.

Muster (Reiter Einzelheiten):

Begriffe ROT Adresse GRÜN Adresse
R1 G1 N R2 G2 N
ROT
GRÜN
GELB
WEIß
LEER

Für Lichtsignale an Schaltdekodern muss bei den Begriffen rot und grün gleichzeitig die gelbe Lampe abgeschaltet werden (Umschalten des zweiten Relais auf den unbelegten Anschluss), bei gelb gleichzeitig grün aktiviert werden.

Vierbegriffiges Signal mit Mustern

Adressierung (Reiter Schnittstelle):

Adressierung
Feld Adresse Port
ROT 0 1
GRÜN 0 2

Muster (Reiter Einzelheiten):

Begriffe ROT Adresse GRÜN Adresse
R1 G1 N R2 G2 N
ROT
GRÜN
GELB
WEIß
LEER

Die Gates für grün und rot unter ROT Adresse tauschen, falls die Begriffe rot und grün vertauscht sind. Die Gates für gelb und weiß unter GRÜN Adresse tauschen, falls die Begriffe gelb und weiß vertauscht sind.


Signaldekoder mit eigener Matrix

Bei manchen Signaldekodern werden die Zustände zweier Zubehöradressen zur Definition eines Signalbegriffs verwendet. In der Dekoderanleitung wird dann für gewöhnlich anhand einer Matrix dargestellt, welche Kombination welchen Begriff ergibt. Z.b. erste Adresse rot und zweite Adresse rot ergibt Signalbegriff rot (Hp0, Vr0, …); erste Adresse grün und zweite Adresse rot ergibt Signalbegriff grün (Hp1, Vr1, …) usw. Die erste Adresse entspricht der "ROT Adresse", die zweite Adresse entspricht der "GRÜN Adresse" in der Musterkonfiguration.

Solche Dekoder lassen sich ebenfalls gut mit Mustern steuern. Die in der Dekoderanleitung angegebene Matrix muss dabei auf die Musterkonfiguration übertragen werden.

Adressierung (Reiter Schnittstelle):

Adressierung Anmerkung
Feld Adresse Port
ROT 0 1 1. Adresse
GRÜN 0 2 2. Adresse

Muster (Reiter Einzelheiten):

(1. Adresse) (2. Adresse)
Begriffe ROT Adresse GRÜN Adresse
R1 G1 N R2 G2 N
ROT
GRÜN
GELB
WEIß
LEER

Diese Beispielkonfiguration hat sich aus der Anleitung eines Dekoders ergeben. Die Angaben dort waren unter anderem:

  • Erste Adresse rot und zweite Adresse rot entspricht Signalbegriff rot.
  • Erste Adresse grün und zweite Adresse grün ergibt Signalbegriff gelb.

Für die Tabelle oben würde das im einfachsten Fall bedeuten: In Zeile Rot R1 und R2 aktivieren. In Zeile Gelb G1 und G2 aktivieren. Tatsächlich waren die Signalbegriffe dann vertauscht, so dass in Zeile Rot G1 und G2 aktiviert werden musste und in Zeile Gelb R1 und R2. Die exakte Konfiguration kann somit im Zweifelsfall nur durch Probieren ermittelt werden.


Signaldekoder mit eigener Matrix: Digikeijs DR4018

Der Schaltdekoder DR4018 kann drei- und vierbegriffige Lichtsignale steuern, wenn er dafür programmiert wurde. Näheres beschreibt das Handbuch des Herstellers. Die unten stehende Matrix entspricht der im Handbuch abgedruckten, wobei allerdings rot und grün vertauscht sind.

Achtung: Dieser Dekoder verwendet bei Benutzung der Signal-Presets5) vier(!) aufeinander folgende Adressen!
  • Die ersten beiden sind in der Matrix unten enthalten.
  • Die dritte Adresse muss berücksichtigt werden! Sie kann z.B. über einen zusätzlichen Ausgang in Rocrail umgestellt werden (dies ist aber in der Regel nur ein Mal nötig) oder in der dritten Spalte (GELB-Adresse) gesetzt werden.
  • Die vierte Adresse ist für die Nachtdimmung zuständig (s. Handbuch) und kann, wenn gewünscht, mit einem weiteren Ausgang in Rocrail geschaltet werden.


Adressierung (Reiter Schnittstelle):

Adressierung Anmerkung
Feld Adresse Port
ROT 0 1 1. Adresse
GRÜN 0 2 2. Adresse
GELB 0 3 3. Adresse

Muster (Reiter Einzelheiten):

(1. Adresse) (2. Adresse) (3. Adresse)
Begriffe ROT Adresse GRÜN Adresse GELB Adresse
R1 G1 N R2 G2 N R3 G3 N
ROT
GRÜN
GELB
WEIß
LEER


3.3 Linear

Der lineare Steuerungstyp ist der einfachste Weg Signale anzusteuern. Es wird lediglich eine Basis-Adresse eingestellt. Bei Signalen mit zwei Begriffen wird nur diese Adresse verwendet. Signale mit drei und vier Begriffen werden durch zwei Adressen gesteuert, die zweite ist Basis-Adresse +1. Je mehr Begriffe ein Signal hat, desto mehr Adressen werden automatisch verwendet. Auf diese Weise können bis zu 32 Begriffe über bis zu 16 aufeinander folgende Adressen gesteuert werden.

Normale Signale mit bis zu vier Begriffen verwenden die Begriffs-Nummer für die Zuordnung der Signalbegriffe zu den Gates. Bei vielbegriffigen Signalen (mehr als vier Begriffe) ist die Zuordnung unveränderbar.

Begriffs-Nummern liegen zwischen 0 und 3, wobei 0 dem ersten Begriff und 3 dem vierten Begriff entspricht. Gewöhnlich ist 0 gleichbedeutend mit rot und 1 entspricht grün. Gelb hat - abhängig von der Dekoder-Konfiguration - entweder Begriffs-Nummer 2 oder 3. Wenn gelb Begriffs-Nummer 2 entspricht, dann entspricht weiß Begeriffs-Nummer 3 und umgekehrt. Die Begriffsnummer nicht verwendeter Signalbegriffe kann auf 0 (Null) stehen bleiben.

Die Adressierung und die Einstellung der Begriffs-Nummern erfolgt wie in den Beispielen gezeigt6).

Adressierung (Reiter Schnittstelle):

Adressierung
Feld Adresse Port
ROT 0 1

Für jede beliebige Anzahl von Begriffen zwischen 2 und 32 wird nur die Basis-Adresse im Feld ROT eingestellt.

Hinweis: Folgeadressen werden in Abhängigkeit der Begriffs-Anzahl automatisch zugewiesen. Diese müssen verfügbar und dürfen nicht anderweitig belegt sein.
Zweibegriffiges Signal mit linearer Steuerung

Begriffs-Nummern (Reiter Einzelheiten):

Begriff Begriffs-Nummer
grün 1
rot 0

Begriffs-Nummern tauschen, falls die Begriffe vertauscht sind.

Dreibegriffiges Signal mit linearer Steuerung

Begriffs-Nummern (Reiter Einzelheiten):

Begriff Begriffs-Nummer
grün 1
rot 0
gelb 3

Begriffs-Nummern für rot und grün tauschen, falls diese Begriffe vertauscht sind. 2 statt 3 verwenden, falls der gelbe Begriff nicht funktioniert.

Vierbegriffiges Signal mit linearer Steuerung

Begriffs-Nummern (Reiter Einzelheiten):

Begriff Begriffs-Nummer
grün 1
rot 0
gelb 3
weiß 2

Begriffs-Nummern für rot und grün tauschen, falls diese Begriffe vertauscht sind. Begriffs-Nummern für gelb und weiß tauschen, falls diese Begriffe vertauscht sind.

4.0 Signaleinrichtung Schritt für Schritt

Ein Signal einzurichten erfordert einige Konfigurationen, die in der hier dargestellten Reihenfolge vorgenommen werden sollten.

4.1 Signal hinzufügen

Ein Signal einzurichten beginnt offensichtlich immer mit dem Hinzufügen des Signals zum Gleisplan:

  1. Rocrail wird gestartet, so dass der Gleisplan angezeigt wird.
  2. Im Menü Gleisplan wird Plan bearbeiten gewählt.
  3. Ein Klick auf Signal im Fenster Symbol hinzufügen öffnet eine List mit verfügbaren Signalen.
  4. Ein Klick auf das zweite Symbol (als Beispiel) zeigt den Signal-Typ in der Statuszeile des Fensters an: Hauptsignal.
  5. Das Symbol anschließend durch Ziehen und Ablegen auf der gewünschten Position im Gleisplan platzieren.
  6. Im sich öffnenden Fester Input Text die gewünschte Kennung des Signals eingeben. Kennungen sollten kurz sein, wie z.B. S_01. Leerzeichen und Umlaute in Kennungen vermeiden.
  7. Mit Alt-R kann das Symbol in die gewünschte Ausrichtung gedreht werden.

4.2 Signal-Eigenschaften einstellen

Der Grund-Typ des Signals wurde schon festgelegt, als das Signal zum Gleisplan hinzugefügt wurde. Weitere Details werden in den Signaleigenschaften festgelegt:

  1. Ein Rechtsklick auf das Signal-Symbol öffnet das Kontext-Menü dieses Objekts.
  2. Die Auswahl von Eigenschaften… aus dem Menü öffnet die Signal-Eigenschaften.
  3. Die Optionen auf dem Reiter Einzelheiten ermöglichen einige Einstellungen für das Signal:
    1. Signal Typ: Wahl zwischen Formsignal oder Lichtsignal
    2. Bedeutung: Wahl zwischen Vorsignal, Hauptsignal oder Sperrsignal (Blockstatus ist kein Eisenbahnsignal)
    3. Begriffe: Die Anzahl der Begriffe, die das Signal darstellen kann: 2 wenn nur rot oder grün (Blocksignal), 3 wenn rot, grün oder gelb (Einfahrsignal), 4 wenn rot, grün, gelb und weiß (Ausfahrsignal).
      Die Zuordnung der Farben zu Signalbegriffen bei deutschen Bahnen kann auf der Seite Signalwesen nachgeschlagen werden.
    4. Alle weiteren Optionen können im Moment übersprungen werden und sollten auf den vorgegebenen Einstellungen (leer bzw. nicht aktiviert) belassen werden.
  4. Die vorgenommenen Änderungen müssen mit einem Klick auf Übernehmen gespeichert werden.

4.3 Adressierung und Steuerung

Der Reiter Schnittstelle, auf dem sich die Einstellungen für Adressierung und Steuerung befinden, muss geöffnet werden.

  1. Schnittstellenkennung kann in den meisten Fällen leer bleiben. Nur zu verwenden, wenn mehr als eine Zentrale verwendet wird und das Signal nicht an der Standard-Zentrale angeschlossen ist.
  2. Bus bleibt meisten auf 0 (Null), wenn für die Zentrale nichts anderes erforderlich ist.
  3. UID-Name wird nur von den Zentralen BiDiB und RocNet verwendet, in anderen Fällen leer lassen.
  4. Das Protokoll, das für den Signal-Dekoder verwendet wird, wird aus der Liste ausgewählt oder es bleibt auf Default, wenn, wie meistens, das Protokoll durch die Zentrale festgelegt wird.
  5. Wahl des gewünschten Steuerungstyps: Entweder Standard, Muster, Linear, Begriffs-Nummern oder Binär. Weitere Informationen zu den ersten drei genannten finden sich im Kapitel 3.0 dieser Anleitung. Welcher Typ verwendet werden kann oder muss hängt von der Zentrale und ggf. dem Signal-Dekoder ab.
  6. Die nächsten Schritte werden für die lineare Steuerung im folgenden Kapitel beschrieben. Für die anderen Typen siehe die Beispiele in den Kapiteln 3.1ff.

4.3.1 Einrichtung für lineare Steuerung abschließen

  1. Die Basis-Adresse wird im Feld ROT eingetragen. Zur Adressierung selbst siehe Kapitel 2.0.
  2. Die vorgenommenen Änderungen mit Übernehmen speichern.
  3. Auf dem Reiter Einzelheiten werden nun die Begriffs-Nummern zugeordnet:
    • In Zeile grün die Begriffs-Nummer für den Signalbegriff grün: Meistens 1
    • In Zeile rot die Begriffs-Nummer für den Begriff rot: Meistens 0
    • Die Einrichtung eines zweibegriffigen Signals ist damit abgeschlossen, zu Punkt 4 dieser Liste springen.
    • In Zeile gelb die Begriffs-Nummer für den Begriff gelb: Wahrscheinlich entweder 3 oder 2.
    • Die Einrichtung eines dreibegriffigen Signals ist damit abgeschlossen, zu Punkt 4 dieser Liste springen.
    • In Zeile weiß die Begriffs-Nummer für den Begriff weiß: Wahrscheinlich entweder 2 oder 3.
  4. Mit einem abschließenden Klick auf Übernehmen und dem Schließen des Dialogs mit OK ist das Signal vollständig eingerichtet.


4.4 Funktionsprüfung

Mit eingeschalteter Zentrale, eingeschaltetem Fahrstrom und nachdem Bedienung aus dem Menü Gleisplan gewählt wurde, werden nun die Einstellungen überprüft:

  • Aus dem Kontext-Menü des Signal-Symbols im Gleisplan Befehl und dann
    • nacheinander jeden verfügbaren Begriff (rot, grün, gelb, weiß) auswählen und
      • für jeden Begriff prüfen, ob das Signalmodell den ausgewählten Begriff anzeigt.
  • Sollten einige Begriffe vertauscht sein, in den Kapiteln 3.1ff nachschlagen, wie sich dies beheben lässt.
  • Wenn das Signal gar nicht reagiert ist entweder die Adressierung nicht richtig oder der Signal-Dekoder lässt sich mit dem gewählten Steuerungs-Typ mit der derzeitigen Zentrale nicht ansteuern.
  • Wenn die Prüfung zufriedenstellend verlaufen ist, kann das Signal nun für den Automatik-Betrieb einem Block oder einer Fahrstraße zugeordnet werden, wie in den folgenden Kapiteln beschrieben wird.


4.5 Signale mit Blöcken verknüpfen

Für den automatischen Betrieb werden Signale meistens mit Blöcken verknüpft, wie auf der Seite Signale in Blöcken beschrieben wird.

Mit Blöcken verknüpfte Signale werden von der Rocrail Block-Automatik im Automatik-Betrieb gestellt. Die zugrunde liegende Steuerungs-Logik kann mit den folgenden Parametern in den Automatik-Einstellungen des Rocrail-Servers (Datei → Rocrail Eigenschaften… → Reiter Automatik) beeinflusst werden:

  • Zweiten Zielblock reservieren Mit dieser Option versucht Rocrail einen zweiten Block im Voraus zu reservieren. In machen Fällen muss die Option aktiviert werden, damit einige Signalbegriffe richtig angezeigt werden können. Dies ist z.B. beim deutschen Signalwesen der Fall: Nur wenn die Option aktiviert ist, zeigt ein am Mast eines Hauptsignales montiertes Vorsignal den richtigen Begriff für den folgenden Block an.
  • Keine Geschwindigkeitsänderung bei Weichen: Normalerweise darf diese Option nicht aktiviert werden, da eine Geschwindigkeitsreduktion notwendig ist, damit ein Signal Langsamfahrt anzeigen kann.
  • Grün wenn nächstes Signal rot: Wird diese Option aktiviert, so zeigt das Signal grün statt gelb, wenn das Hauptsignal des nächsten Blocks auf Halt steht. Die Verwendung dieser Option ist abhängig von den Signalregeln des dargestellten Landes. Für die Darstellung deutscher Signale muss die Option aktiviert werden.
  • Standard-Signal-Begriff: Muss immer auf rot stehen, da bei Rocrail die Signale stets in die sichere Position (Halt) zurückfallen.


4.6 Signale mit Fahrstraßen verknüpfen

In manchen Fällen ist es günstiger, ein Signal mit einer Fahrstraße zu verknüpfen, anstatt mit einem Block. Bei Viel-Begriffs-Signalen (d.h. solchen mit mehr als vier Begriffen) ist dies Pflicht.

Wenn ein Signal durch einen Fahrstraßen-Befehl gestellt werden soll, dann muss das Signal zur Befehls-Liste der entsprechenden Fahrstraße hinzugefügt werden.

Dies geschieht durch Öffnen von Tabellen → Fahrstraßen… und der Auswahl der gewünschten Fahrstraße auf dem Reiter Übersicht.
Auf dem Reiter Befehle werden die Befehle aufgelistet, die beim Stellen der Fahrstraße ausgeführt werden. Wenn die Fahrstraße Weichen enthält, so befinden sich schon einige Weichen-Befehle in der Liste. Jetzt wird aus dem Ausklappfeld Kennung das gewünschte Signal anhand seiner Kennung eingestellt. Danach muss der Befehl ausgewählt werden, der ausgeführt werden soll, wenn der Zug die Fahrstraße reserviert (z.B. grün). Für normale Signale stehen die Befehle rot, grün, gelb und weiß zur Verfügung. Wenn es sich um ein Viel-Begriffs-Signal handelt, so muss zuerst das Auswahlfeld Begriff markiert werden und dann die Nummer des Begriffs in das Feld Gleisnummer eingetragen werden (dieses Feld wird normalerweise für die Angabe eines Gleises einer Drehscheibe / Schiebebühne verwendet, daher der Name).
Wenn das Signal und der Begriff auf diese Weise eingestellt wurden, kann der Befehl durch Klicken auf die Schaltfläche Hinzufügen in die Liste übernommen werden.

Es ist ratsam, Signalbefehle ggf. mit Hilfe der Schaltfläche Abwärts ans Ende der Liste zu verschieben, da sie erst nach dem Stellen der Weichen ausgeführt werden sollen.

Um ein Signal zurückzusetzen, wenn die Fahrstraße aufgelöst wird, ist ein zweiter Befehl notwendig.
Die oben beschriebenen Schritte auf dem Reiter Befehle müssen wiederholt werden. Diesmal für den Befehl, der ausgeführt werden soll, wenn der Zug den nächsten Block erreicht hat (z.B. rot). Im letzten Schritt muss dann noch die Option Bei Freiwerden aktiviert werden. Nun kann der Befehl durch einen Klick auf Hinzufügen in die Liste übernommen werden. Danach werden noch alle getätigten Änderungen mit Übernehmen gesichert und der Dialog kann mit OK verlassen werden.

Tipps und Hinweise
  • Es sollte sichergestellt werden, dass ein mit einer Fahrstraße verknüpftes Signal nicht gleichzeitig mit einem Block verknüpft ist. Dies würde unnötige Befehle bewirken und könnte zu unerwünschtem Verhalten führen. Deshalb muss überprüft werden, dass das Signal nicht unter den Block-Signalen des Start-Blocks aufgeführt ist.
  • Im Gegensatz zu oben gesagtem, kann in besonderen Fällen ein Signal mit einem Block verknüpft sein, während es für eine oder mehrere bestimmte Fahrstraße(n) an eben diese gebunden wird. Sollte dies für notwendig befunden werden, so müssen nur in der/den Fahrstraße(n), mit der/denen das Signal direkt verknüpft werden soll, in deren Einstellungen auf dem Reiter Allgemein die vom/ zum Signal Paare beide auf Keine gesetzt werden.
    Dies stellt sicher, dass die Signalsteuerung durch den Block für diese Fahrstraße(n) deaktiviert ist, während sie für die andere(n) Fahrstraße(n) funktionsfähig bleibt.
  • Mit einer Fahrstraße verknüpfte Signale werden in dem Moment gestellt, wenn die Fahrstraße für den Zug gestellt bzw. gesperrt wird.
    Der mit dem Attribut "Bei Freiwerden" ausgestatte Befehl wird ausgeführt, sobald die Fahrstraße wieder aufgelöst bzw. entsperrt wird. Dies passiert normalerweise dann, wenn das in-Ereignis im Folgeblock durch den Zug ausgelöst wird. Dies bedeutet, dass mit einer Fahrstraße verknüpfte Signale, im Gegensatz zu mit Blöcken verknüpften Signalen, nicht bei enter sondern bei in zurückgesetzt werden.
    Falls dieses Verhalten nicht erwünscht ist, so kann der Befehl mit dem Attribut "Bei Freiwerden" wieder von der Liste entfernt werden und das Signal stattdessen mit Hilfe einer an das enter-Ereignis des Folgeblocks gebundenen Aktion zurückgesetzt werden.



1)
einzelner Ausgang eines Dekoders. Im Text wird, wie im Leitfaden zur Adressierung, der englische Begriff "Gate" anstelle von "Ausgang" verwendet, um Verwechselungen mit dem Rocrail-Objekt "Ausgang" vorzubeugen
2)
gilt nicht, wenn bei zweibegriffigen Signalen die Option Weiche benutzt wird
3) , 4) , 6)
In einer Test-Umgebung ermittelt; Abweichung abhängig von der Hardware sind nicht auszuschließen
5)
nicht alle Presets werden unterstützt! Für DB-Signale bieten sich die Presets 8 (Hauptsignal) und 11 (Vorsignal) an
signal-setup-de.txt · Last modified: 2023/09/13 00:36 by rainerk